Percy Gloom

Mit weichen Strichen setzt Cathy Malkasian einen kleinen, ängstlichen Mann in einen weichen Schatten und sanftes Zwielicht. Der leise Percy Gloom reist in die große Stadt, um sich für seine Bestimmung zu melden: Warnhinweise zu schreiben, im Dienst der Safely-Now Corporation. Malkasian zeichnet mit Bleistift eine Welt, die zwischen Geborgenheit und Bedrohung, Erfüllung und Leere […]

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Mit weichen Strichen setzt Cathy Malkasian einen kleinen, ängstlichen Mann in einen weichen Schatten und sanftes Zwielicht. Der leise Percy Gloom reist in die große Stadt, um sich für seine Bestimmung zu melden: Warnhinweise zu schreiben, im Dienst der Safely-Now Corporation. Malkasian zeichnet mit Bleistift eine Welt, die zwischen Geborgenheit und Bedrohung, Erfüllung und Leere oszilliert. Die Straßen, auf denen Percy wandelt, sind hell und menschenleer zugleich. Der melancholische Protagonist trifft auf seinem Weg wohlmeinende Ärzte, fanatische Mitarbeiter, eine mysteriöse Sekte und erfährt von einem Geheimnis. Er streckt sich um seine Sehnsucht zu erfüllen, hinter ihm seine eigene Furcht und eine bittere Erinnerung. Cathy Malkasians Debut „Percy Gloom“ entlehnt Traumwelten und einem psychedelisch anmutenden inneren Monolog eine moderne Fabel über das Individuum in unserer Welt. Man folgt Percys Schritten und schon bald teilt man seine Befangenheit, was harmlos erscheint birgt nun doch eine unausgesprochene, kryptische Gefahr in sich, die selbst vor dem durchdringenden Blick der Ratio nicht weicht. Malkasian verzichtet weitestgehend auf Hintergründe, ihre Figuren bewegen sich zumeist vor Licht oder hellen Flächen, wodurch ihre eigenen Schatten hervorgehoben werden, wenn sie sich plötzlich offenbaren. „Percy Gloom“ ist sowohl optisch ungewöhnlich, als auch inhaltlich anregend. Schließt sich der Band, erscheint es einem wie das Erwachen aus dem Schlaf, die letzten Fetzen eines Traumes noch vor Augen; die eigene Gefühlswelt aufgewirbelt und widersprüchlich. Sprechenden Ziegen werden einen auch noch begleiten begleiten, wenn man Cathy Malkasians „Percy Gloom“ schon lange zur Seite gelegt hat.

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