Überleben – Folk in Zeiten des Weniger. PG haben den Titel der jüngsten Ausgabe von Testcard adaptiert, aber nicht ganz befriedigend vertont.
Warum nur klingt Einsamkeit derzeit so sexy? The Antlers und Bon Iver haben sie in den letzten Jahren festgehalten und damit ganz unerwartet einen Nerv getroffen. „Learning“ von Perfume Genius ist das nicht ganz gelungen. Seinen Rückzug in die Vorortwohnung seiner Mutter unterlegte er ebenfalls mit nur wenigen Spuren und zitternder Stimme. INTIMITÄT. Warum das nicht ganz so Widerhall fand, lässt sich auch auf Mike Hadres’ zweitem Album nachhören. Keine Frage, seinen Songs sind wüste, mitreißende Gebilde, ihnen kann man nur schwer etwas vorwerfen. Nackte Gefühle, Ausweglosigkeit und Selbstmord werden von kargen Pianos gerahmt, immer wieder wehen schwere, süßliche Synths aus Twin Peaks herüber, während die rauchige Stimme von Sucht, Prostitution, Sex und Homosexualität singt. Die reduzierten Mittel unterstreichen die Themen noch, ähneln sich über die Länge des Albums aber auch mehr als ihnen lieb sein kann. Perfume Genius kehren die aggressive Expressivität von Xiu Xiu nach innen. Schwuler Todklang. Na wenn das nicht verlockend klingt.