Red Cliff

John Woos „Red Cliff“ braucht die Cover-Verweise auf „300“ oder „Troja“ wirklich nicht – es ist ein solitäres Meisterwerk. Die DVD-Version zeigt den 5-Stunden-Kinofilm gekürzt auf die Hälfte.

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Was dabei verloren ging, kann hier nicht beschrieben werden, was zu sehen ist, fesselt trotzdem. Auch in der Light-Version breitet Woo fragmentarisch ein Panorama chinesischer Geschichte und Kultur aus, inklusive Teezeremonie und Kalligraphie. Im Zentrum steht die hoch entwickelte Militärkunst des Alten Reiches, die Woo („Mission Impossible 2“, „Im Körper des Feindes“), mit einer Unzahl an Komparsen, Tricktechnik, Zeitlupe und unglaublicher Kampfartistik in Szene setzt. Historisch erinnert „Redcliff“ an das kriegerische Aufeinandertreffen von kaiserlicher Han-Armee und abfallenden Provinzen im Jahr 208 am Yangtse-Fluss. Woos Ansinnen, neben der Gewalt auch Poesie und konfuzianischen Wertekanon in ihr Recht zu setzen, gelingt in der immer etwas „chinesisch-kitschig-fremden“ Art und Weise. Nach knapp 2,5 Stunden „Red Cliff“ bleibt jedenfalls mehr an Vielschichtigkeit übrig, als es Wolfgang Petersens „Troja“ oder Zack Snyders „300“ je anvisiert haben. Und beim Zuseher der Wunsch, „Redcliff“ wirklich groß im Kino zu sehen.

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