So nahe waren sich Underground und Mainstream in den letzten Jahren. Minimal-Strukturen mit Maximal-Trance.
Und eine Hyper-Sirenenstimme.
Man bewegt sich ja meistens im eigenen Saft. Facebook und Social Media entschärft das nicht gerade. Willkommen soziales Ghetto. Der Blick über den Tellerrand virtueller Freunde ist zwar möglich, aber ja doch eher so mühsam. Und dann bestätigen sich meistens auch noch die eigenen Vorurteile. Deshalb hatte man in den vergangenen drei, vier Jahren auch leicht übersehen können, wie nahe sich der elektronische Underground und Mainstream gekommen waren. Irgendwas, das man Minimal nannte, war ja überall. Natürlich hatte das mit Robert Hood und dem Minimal der ganz frühen Kompakt Jahre nur mehr sehr wenig zu tun. Meistens spielten diese beide Sphären parallel, aber wenn sie sich einmal überschnitten, konnte man sich bleichgesichtig wundern, wie nahe sie sich auf der Ebene von Beats und Spannungsbögen gekommen waren. „Delirium Remixed“ führt das insbesondere in der ersten Hälfte eklatant vor Augen. Mit längerer Spielzeit nehmen dann aber tausendfach gehörte Trancesynths überhand. Das klingt teilweise so antiquiert, dass man sich fragt mit welchen Qualitäten eigentlich ein Großteil dieser Produzenten zu ihrem unverschämten Marktwert kommt. Die sägende Stimme von Deliriums Oberdunkelelfe verlieht dem dann noch ein wenig zweifelhaften Wiedererkennungswert. So darf man sich wenigstens hier am Ende sicher sein, dass man unter den eigenen Freunden musikalisch doch deutlich besser aufgehoben ist.