Roman

Ideen, Arrangements, Texte, Nachdruck, Stimme, Sounds, Pop – alles sitzt. Irgendwas fehlt trotzdem. Der zentrale Gedanke.

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Romans „Saving Juno“ polterte vor fünf Jahren wie eine Offenbarung aus den Lautsprechern. Das dazu passende Album „So Ghost“ war nicht weniger wunderbar arrangiert und ging nur so über vor Ideen und Referenzen. Andere hätten drei Alben daraus gemacht. Und ganz ähnlich geht es auf dem selbstbetitelten Nachfolger zu – alle vier bis viereinhalb Sekunden türmt sich eine neue Melodie, ein Effekt, eine Stimme, ein neuer musikalischer Gedanke zu dem was bisher war. Andere hätten drei Alben daraus gemacht. Wobei … nicht zu unrecht. Durch die ständigen Richtungsänderungen entsteht kaum einmal Flow, Roman ist schwer nicht zu fassen. Bereits das vorige Album wirkte minutiös konstruiert – dieses Mal hätte Roman eigentlich mit Band eine organisches Fundament gehabt. Doch die so eingespielten Songs wurden am Rechner wieder auseinander genommen und neu zusammengesetzt. Dadurch klingt auch „Roman“ fehlerfrei, sauber, und trotz spürbarem Willen zum Pop klinisch. Der in die Mitte des Albums gebettete Song „Traffic“ findet diese Ruhe, findet über einem butterweichen Technobeat sein Zentrum und ist eine unbedingter Empfehlung. Hier ist der Kölner Roman greifbar, entzieht sich nicht mit Streichern und sorgsam aufgespürten Sounds, verschwindet nicht in den Kammern seines Laptops. Doch genau das gelingt zu selten.

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