Trocken-kühle wavige Retro-Elektronik-übung. Nicht schlecht im eigentlichen Sinn, aber ziemlich angestaubt.
Andrew Weatherall hat in seiner 25jährigen Karriere als Produzent, Remixer und Labelbetreiber einiges geleistet und in der britischen Electronic(a)-szene nachhaltig Spuren hinterlassen. Er und ein gewisser Timothy J. Fairplay bilden nun The Asphodels. Ein Projekt mit dem sie offenbar wieder in die Frühzeiten elektronischer Musik zurückkehren wollen.
Patternbasierte, statische Drumcomputerbeats, simple Synthiemelodien, herumwandernde Arpeggioverläufe und ein bisschen Acid-Gezwitscher – alles in gemäßigter Geschwindigkeit und manchmal unterstützt von auch nicht besonders lebhaften Gitarren und E-Bässen nach Wave- (und ein wenig Manchester Rave-)Schnittmustern.
Nach Synth-Pop und Wave klingt auch der, sich sklavisch am Beatgerüst festklammernde, von jedem Soul verschont gebliebene Gesang. Da es offenbar der Plan war, dass das Album irgendwie „alt“ und ein wenig trocken klingt, kann man den Jungs auch nur schwer vorhalten, sie hätten irgendwelche Züge verpasst. Sie wollten eben einfach nicht mitfahren. Wahrscheinlich gibt es dort draußen auch noch genug Kundschaft für diese weisseste aller Musiken und das Dogma, dass elektronische Musik zukunftsorientiert sein sollte ist eh auch schon lange gefallen. Retro-Ansätze sind grundsätzlich eh nichts Schlechtes und langweilig wäre auch ein zu brutales Wort für dieses Album. Unterdurchschnittlich anregend trifft es vielleicht besser.