Das Discobeat-Trio elektrisiert uns aufs Neue mit einem Cocktail aus lebensfrohen Elektro-Beats und rasanter französischer Energie.
Es scheint das Musikgenre des modernen Elektro in Kombi mit 80er Synthie sei eigens für die französische Sprache erfunden worden. Zumindest denkt man sich das beständig bei La Musique des Discobeat-Trios rund um Frontfrau Julie Budet, die uns zu den Disko-Loops ihren mädchenhaften Sprechgesang leiht. Weswegen als zweiter Gedankengang etwas in Richtung „Dumm, warum hab ich damals die Französisch-Vokabel nicht besser mitgelernt?“ kommen mag, da einige Lieder – versteht man erst die Texte – noch einmal an Unterhaltungsfaktor dazugewinnen. Der 2006 auf MySpace veröffentlichte Song „Je Veux Te Voir“ beispielsweise disst – angeblich – auf amüsante und obszöne Art und Weise die französischen Rapper von TTC. Ihr Track „A Cause des Garcons“ wurde ein Jahr später mit geschicktem Marketing der französischen Krocha-Schwesternkultur namens Tecktonik untergejubelt. Stilsicher und tanzbar geben Yelle sich auch im neuen Album mit dem richtungsweisenden Titel „Safari Disco Club“. Der Künstlername, ein Akronym von "you enjoy life", passt perfekt. Locker und voller kindlicher Neugier und Übermut singt Julie Budet vom Biss in den giftigen Apfel und bringt nicht nur die Tiere im Safari Disco Club zum Tanzen. Animalischer Hunger nach dem Leben und unüberlegtem Handeln. Gewohnt selbstbewusst springt die Platte zwischen Extremen hin und her. Eisiger New Wave-Synthie und heiße karibische Rhythmen, Chicago House und ein Schuß Minimal Techno machen die Nachfolgeplatte zackiger und energischer als das Debüt. An die Anweisung ihrer Website muss man sich fast halten: „Play it crazy loud and dance like a crazy animal, little finger in the air!“