Donauschiffer, Tabakfabrikarbeiterinnen oder Eisenbahner sind es, deren Lebensgeschichten die sozial engagierte Linzer Autorin aufbereitet, ehe sie verblassen.
Leise und präzise, unsentimental und anwaltschaftlich schreibt Kain über das „alte Leben“, das in „neuen Kulissen“ weitergeht. In neun teils ineinander verzahnten Erzählungen philosophieren Dohlen über den Februaraufstand 1934 und das Weltall, verbohrt sich ein Schandkind in die Welt der Schnecken oder begegnet eine krebskrank frühpensionierte Frau ihrer Lebensangst mit Vogelbeobachtungen. Eingebettet in minutiöse Schilderungen des Wegradierens alter Linzer Viertelstrukturen und des Lebens von Senioren und anderen Unbeachteten, übt die Autorin Kritik an der Bedenkenlosigkeit in einer Zeit, in der Saturn bloß mit Geiz assoziiert wird. Kains Planet aber dreht sich ums Lebensglück.