Zwölf Personen werden in einen Autocrash in bzw. einen LKW-Unfall vor einem Tunnel verwickelt; die Notrufsäulen sind defekt, Hilfskräfte blockiert.
In diesem winterlichen Setting komponiert der 37-jährige Tiroler Autor ein präzises wie poetisches Kammerspiel teils krass gezeichneter Charaktere: ein nasenloser Arzt und ein depressiver Polizist kämpfen um die berechnende Arztgattin, der Mautner und eine Hortgärtnerin, zwei 30-jährige Jungfrauen, kommen einander ebenso näher wie die pseudo-blinde Fotografin und ein Mixer-Promotor, der einen Geldtransporter beraubte. Die dichtesten Beziehungsszenen in diesem hochemotional-filmischen Psychogrammreigen gelingen Aichner über das deutschtürkische, Klischees aufbrechende Paar Melih und Dina. War Sex in den Rückblenden auch dieser Protagonisten das stärkste Bindemotiv, keimen nun psychische und physische Gewalt, aber auch Zärtlichkeit in diesem Hochspannungsdrama um Schuld und Entladung.