Wenn also zehn Künstler über ihre liebste Musik reden, sagt das mindestens so viel über Kunst- und ihre Wahrnehmungsweisen aus wie über die Musik selbst.
![](https://thegap.at/wp-content/uploads/converted/tx_monolith/Secret-Passion.jpg)
Das Buch heißt »Secret Passion«, doch so geheim oder schockierend sind diese Leidenschaften gar nicht. Das Wechselspiel von Kunst, Architektur und Musik ist ein lang bestelltes Feld – für kreative Missverständnisse, ästhetische Analogien und aufregenden Reibekuchen. Sie, die Künstler, führen vielmehr ihre Haus-und-Hof-Expertise, die Kunst, an ihr Hobby, die Musik, heran. So zieht etwa Wolf D. Prix seine Beschreibung dekonstruktivistischer Architektur aus einem Bob Dylan-Song (»I have to rearrange their faces/ And give them all another name«). Auch das Verhältnis von Musikern und Künstlern wird immer wieder zum Thema (»Künstler, die Musik machen. Grauenhaft, nicht?« – »Ist nicht verboten«). Die Bandbreite der Sich-Verhaltens-Zur-Musik reicht von strengem, ästhetischen Empfinden und avantgardistisch-elitären Dünkeln bis zu sehr subjektiven, nicht weiter hinterfragten, in der Farben der eigenen Biografie gezeichneten Vorlieben.