Sie spürte den Schmelz der Geigen langsam über ihre Pobacke rinnen. Auch wenn sie Klassik früher nervte, war sie jetzt dem Klang von Geld und Macht hoffnungslos verfallen.
Anastasia Steele konnte nicht ablassen, sie wusste es war so falsch, diese Musik, und doch so aufregend. Sie hatte schon früher mit Klassik zu tun gehabt und war immer abgeschreckt von all den Regeln, den Anzügen, der Disziplin, den Gepflogenheiten, die sie überforderten. Jetzt, heute, hier, war sie plötzlich überwältigt, sie ließ sich davon fesseln und zärtlich unterwerfen. In ihr entbrannten Gefühle, die sie vorher noch nicht gekannt hatte. Sie verspürte eine neue Lust und ein Verlangen nach dieser so fremden, eigenartigen Welt. Diese göttlichen Melodien hatten nichts zu tun mit der Musik, die sie bis dahin gehört hatte, die ihr jetzt wie Geplärre vorkam. Sie erforderten Ausdauer und Beherrschung – vielleicht war sie gerade deshalb so gebannt. Die reizenden Läufe eines Bach-Pianos kamen ihr vor wie Pfauenfeder, die langsam über ihre Brust streicheln, die kleinen Verzierungen und Triller wie kaltes Wasser, das ihr vom bebenden Bauch abperlte. Sie verstand es nicht und war den Melodien trotzdem hörig. Und während ihr Körper sich unter der übermächtigen Stimme einer Querflöte wand, sagte ihr Herz nur noch, ja, ja! Gib mir die volle Ladung Weichspül-Sadomaso.