Zwischen Wien und München breitet Sam Irl weiche Bässe und flirrende Synths aus. Der verspulte Remix von Cid Rim stiehlt die ganze Show.
Sam Irl ist in Deckung geblieben. Wo andere mit gezielten Releases, Live-Shows, Maxis, Mixtapes oder exklusiven Facebook-Tracks ständig dabei sind eine kleine Gefolgschaft aufzubauen, kam bei Sam Irl nach einem Track mit Dorian Concept vor vier Jahren und ein paar Zerquetschten nur noch eine Arbeit für JSBL nach. Bei so viel Output steht dem ersten Headliner-Gig beim Runvie Festival 2027 ja fast nichts mehr im Weg. In das verschleppt stilsichere Umfeld von JSBL, Dorian Concept und deren schwer stofflichen Bässen würde sich Sam Irl ja eigentlich nahtlos einfügen. Man kennt sich. So wie auch Cid Rim. Diesmal kommt der Gastbeitrag des Wiener Labels Affine von ihm. Es ist erstaunlich wie sich immer neue Spalten im gewohnt geschmeidigen Sound von Affine auftun. Da säbelt die Snare, ein synkopischer Synth aus einer Parallelwelt filtert sich ins Bewusstsein, wird gedoppelt, doppelt die Sinne. Der Track ist nur schon ein paar Monate alt. Der Rest ist nicht zwingend, wie der ziemlich durchschnittliche Electro-Swing von Smizuler & The Helmets mit schummrigem Saxophon. Oder das unentschlossene „Safety Hertz“ von Sam Irl selbst. Runvie dann doch vertagt, auf 2037.