Kurz und bündig: Zwei Buchstaben mischen den von Dubstep und Grime übersäuerten Musikmarkt Englands auf. Britischer Hip Hop 2.0.
Manch einer bei Big Dada wird ihm nach drei veröffentlichten Alben nachtrauern, denn das vierte Werk von Ty erscheint beim Konkurrenten BBE. „Special Kind Of Fool“ weitet das musikalische Spektrum des London geborenen und in Nigeria verwurzelten Conscious-Rappers Ty. Nachdem er schon Tracks mit Damon Albarn und Tony Allen aufgenommen hat, balanciert Ty hier zwischen schleppenden Beats („Don‘t Cry“) und schnellen, bisweilen rasanten Raps („Heart Is Breaking“). Obwohl die Beats abseits herkömmlicher Schlagart pumpen – Einflüsse von 2Step und Electro sind eingewoben – bleibt doch ein erkennbares Hit-Potenzial. Melodiöser HipHop und tiefgehende Lyrics zeichnen den sonst der Spoken-Word-Szene zugerechneten Ty aus. Mit „Special Kind of Fool“ reist er zurück in vergangene Soul-Dekaden, wenn schwermütige Drums zu einer melancholischen Orgelmelodie schlagen. Ty bricht das verkrustete HipHop-Schema auf.