Stuck Rubber Baby

Howard Cruse hat fünf Jahre damit verbracht, »Stuck Rubber Baby« zu vollenden, bis es 1995 zum ersten Mal erschien.

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Vielleicht war es der aufwendige Schraffur-Stil, der Cruse Zeit kostete, vielleicht lag es auch am emotional zehrenden Inhalt. »Stuck Rubber Baby« ist die Erzählung vom Coming-Out des Protagonisten Toland Polk, der in den 60ern in einer kleinen Stadt in den Südstaaten der USA nicht nur mit sich selbst, sondern auch mit dem Rassismus seiner Umgebung im Konflikt ist. Cruse hat dafür die Erfahrungen aus seinem eigenen Leben als junger Homosexueller in Alabama als Vorlage benutzt. Die Ehrlichkeit der Graphic-Novel beinhaltet so viel Menschlichkeit (im bestmöglichen Sinn des Wortes), dass in der Bild- und Textdichte des Comics trotzdem genügend Platz für den Leser ist, sich mitten im Leben von Toland Polk aufzuhalten. Man spürt seine Verwirrung, seine Angst. Und wenn Toland der Tod eines Freundes mit voller Härte trifft, werden die Tränen kommen, kein Zweifel. Jeder sollte »Stuck Rubber Baby« gelesen haben. Jeder.

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