Talent

Der frühere Bassist der Brooklyner Band Beach Fossils rührt mit seinem Solo-Projekt cremefarbene Popmusik für – Achtung! – den Strand an. Früher hat man „Chillwave“ dazu gesagt.

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Ja, schon der Name von John Penas einstiger Hauptband legt nahe, dass hier weichgezeichnete Musik für die Hängematte und die Momente gemacht wird, in denen die Sonne melancholisch ganz hinten im Meer versinkt. Pena hat die Beach Fossils mittlerweile verlassen, um sich voll und ganz der Unternehmung Heavenly Beat widmen zu können – auch hier wieder so ein guter Bandname! Die musikalische Ausrichtung ist nun nämlich keine groß andere als in der alten Band, bloß deutlicher von Elektronik und dem süßen Rhythmus aus der Maschine befeuert.

Wohlig entfahren dem Synthesizer die geschmeidigsten Teppiche der Welt, strecken und dehnen sich, künstlich generierte Streicher legen sich müde über die rumpelnden Beats. John Pena haucht und flüstert, es gibt Sounds aus der Steel Drum zu erleben, sowie sachte gezupfte Gitarren, die für gewöhnlich Szenen in Wes-Anderson-Filmen vertonen, in denen Owen Wilson in Zeitlupe an der Kamera vorbeigeht und traurig dreinblickt. Musik mit der Konsistenz von Pfirsich-Eis, die nicht selten an das zweite Album von Toro Y Moi erinnert. Ein dünner Windstoß kommt und geht, wir lassen am Ende der Party ganz langsam eine Träne in die zum Cocktailglas umfunktionierte Ananas tropfen.

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