Schwelgerisch und kinematografisch ist das sechste Album der Briten ausgefallen – es mit Kurzfilmen in Schwarz-Weiß auszustaffieren, ist nur logisch und konsequent.
Nach dem 2010er Werk „Head First“ war es still um das britische Elektro-Duo geworden. Die Zeit nutzten Alison Goldfrapp und Will Gregory, um gemeinsam „Tales Of Us“ zu schreiben und in ihrem Studio auf dem Land in Westengland aufzunehmen und zu produzieren. Und wie es derzeit zum guten Ton gehört, wird Album sechs mit einer Ballade angekündigt: „Drew“ kommt mit dunklen Streichern. Aber auch der Rest des Silberlings erinnert sehr an das erste Album „Felt Mountain“ mit seiner verträumten Filmmusik. Vom dahingehauchten „Annabel“ bis zum schwelgerischen „Alvar“ erzählen die zehn nach Personen benannten Tracks von abseitigen Liebesaffären, Zweifeln und Träumereien. Von der Dancefloor-Affinität späterer Alben ist wenig zu hören. Energiegeladener Ausreißer ist nur „Thea“. Passenderweise steuert Lisa Gunning zu „Tales Of Us“ mehrere Kurzfilme bei. Ein Gesamtkunstwerk in Bild und Ton also.