Wenn sich dänischen Kollaborationen um experimentellen Folk formen.
Die markante und zugleich brüchige Stimme lässt ein wenig an Wild Beast denken. Dafür hat sie aber dann doch die ganz tiefen Töne zu gut drauf. Dass man sie kennt, kann aber trotzdem gut möglich sein. Jacob Bellens singt gewöhnlich bei der Band Got You On Tape und der Duo-Formation Murder. In seinem Soloschaffen erinnern Intonation und Melodik des Gesangs an den Rufus Wainright oder Frida Hyvönen aus dem Nachbarland Schweden. Das geht solange bis der Swing einsetzt und der anfängliche Pathos des Openers abgewetzt ist. Beschwichtigend ist dann die Message, die Texte sanft wie ein lauer Juniwind.
Jacobs Bellens schreibt seine Lieder schon seit er 13 Jahre jung war. Wie nicht unüblich in Dänemark scharrt man für die Arbeit an einem neuen Album Freunde und Musikerkollegen um sich. Man unterstützt (und remixt) sich gegenseitig. Für dieses erste Soloalbum schöpfte er durch die Bandteilhabe aus einem großen Pool dänischer Musikerfreunde. Insgesamt lud er über 20 seiner Kollegen in das Studio in Kopenhagen ein. Instrumentale Mittel sind demensprechend großzügig eingestreut, die zwölf Stücke reihen sich dennoch fließend aneinander. Straff arrangiert mit viel Gefühl für Atmosphäre. Weltschwere ist nur als ein dumpfes Echo wahrnehmbar wie die dumpf nachhallenden Trommeln. Saxophontriolen-Soli swingen durch den allgemein gemächlichen Gartenpartypop. Aus der Hängematte holt es einem nicht.