Die betonte Beschwingtheit vermag nicht darüber hinwegzutäuschen, dass irgendwie die Ohrwurmqualität fehlt, wenn alles im Fluss ist.
Ben Martin gießt auf „The Endless Stream Of Everything“ Lebensweisheiten in Texte, die sich in Windungen und Bildern ergehen und sich doch der Musik unterordnen müssen. Die ist betont fröhlich, kommt auf zwölf erfrischende Momentaufnahmen mit beschwingten Gitarrenakkorden oder einer ganzen Bläser-Band daher. Der Melancholie hat der gebürtige St. Pöltner endgültig Ade gesagt – „No special reason but my heart wants to dance again“, heißt es in „Snow“.
Martins Texte erzählen mit teils spirituellen Metaphern von innerer Schönheit und Harmonie. Irgendwann verlieren sich diese musikalischen Geschichten aber in Beliebigkeiten und mäandern in die formatradiogerechte Hochglanzwelt eines Jack Johnson („Cracks“). Was man „The Endless Stream Of Everything“ aber zugutehalten muss, sind eine gewisse Authentizität und Unmittelbarkeit, die wohl daraus entstanden sein mögen, dass Martin die Songs über eineinhalb Jahre hinweg erarbeitet und live im Studio eingespielt hat.