The Ghostwriter

Eine windumtoste Insel, ein schickes Haus mit Triple A-Bewohnern, darunter der englische Ex-Premier und die Idee, eine Biografie mithilfe eines Ghostwriters zu verfassen:

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Es braucht manchmal nicht viel, um ein hochappetitliches Kabinettstück in Sachen Moral und Politik zusammenzustellen. Ex-Premier Adam Lang (Pierce Brosnan) – als Vorbild soll Tony Blair gegolten haben – wird überraschend der Genehmigung von Folter im Irakkrieg von Seiten des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag bezichtigt. Nachdem der erste Ghostwriter – ein langjähriger Vertrauter des Premiers – tot an den Strand gespült wird, übernimmt der Neue (Ewan McGregor). Dieser stößt auf Ungereimtheiten, nimmt die Spur auf und entschlüsselt zuletzt einen Beweis, der Langs gesamte Politikerexistenz diskreditiert. Polanskis Verfilmung von Robert Harris‘ Thriller bzw. Milieustudie zeigt kühl und distanziert, das doch recht getriebene Leben in der Spitzenpolitik. Dabei muss es nicht brachial zugehen. Infiltration und Missbrauch von Loyalität reichen schon aus, um Leben zu vernichten bzw. politische Interessen zu wahren. Schönes Detail: Das streng gehütete Manuskript, das immer mehr seine papierene Facon verliert, kündet am Ende in Form lose dahin gleitender Seiten von einem zweiten „Unfall“.

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