The Host

Südkoreas erfolgreichste Filmproduktion ist ein Horrorfilm aus der Tölpelperspektive: Park Gang-du, Held wider Willen und Berufung, wird zuerst bei einem Nickerchen am Arbeitsplatz eingeführt. Und auch wenn kurz darauf ein stattliches, Menschen verschlingendes Giftmüllmonster aus dem Han-Fluss springt, agiert die alleine erziehende Dumpfbacke eher wie Homer Simpson als der Tom Cruise-/working class hero/ aus „War […]

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Südkoreas erfolgreichste Filmproduktion ist ein Horrorfilm aus der Tölpelperspektive: Park Gang-du, Held wider Willen und Berufung, wird zuerst bei einem Nickerchen am Arbeitsplatz eingeführt. Und auch wenn kurz darauf ein stattliches, Menschen verschlingendes Giftmüllmonster aus dem Han-Fluss springt, agiert die alleine erziehende Dumpfbacke eher wie Homer Simpson als der Tom Cruise-/working class hero/ aus „War of the Worlds“: Beherzt, aber mit fatalen Folgen. Das Ungeheuer ist ein Produkt arroganter US-amerikanischer Hegemonie (und hübscher US-amerikanischer Computeranimation), dem Regisseur Bong die beharrliche Solidarität von Gang-dus dysfunktionaler Familiengemeinschaft entgegenstellt – und das Modell eines anti-triumphalistischen Blockbusters. Allegorische Staats- und US-Kritik mischt sich wild mit Verfolgungsjagden, Gruselszenen und breitestem Slapstick, wobei hier – im Gegensatz zur pompösen Feierlichkeit aktueller Genremischkulanzen von Michael Bay bis hin zu Sam Raimi – der clevere Unernst stets die Oberhand behält: „The Host“ ist ein schöner Film über peinliche Missgeschicke in größter Gefahr, der sich für keine Trottelei zu schade ist und darüber gelegentlich selbst ein wenig aus dem Ruder läuft. Eine erfreuliche Bereicherung für diesen Popcornkinosommer ist das allemal.

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