The Informers

Gibt es in Los Angeles eigentlich eine Touristen-Info? Auch Gregor Jordans »The Informers«, basierend auf dem Drehbuch von Genre-Erfinder Bret Easten Ellis, schwelgt in der betonierten Crash- Ästhetik mobiler Heimatlosigkeit der dortigen Stadtautobahn-Kreuze, wie in den austauschbaren Wohngegenden der Upper Class.

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Im Mittelpunkt stehen fadisierte Bewohner der Nobelbezirke jeglicher Altersklasse. Die Betten und Sofas werden da ebenso gewechselt wie Pillendosen und Whiskey-Flaschen geleert. Frustrierte Ehefrauen, alkoholkranke Väter, kokainsüchtige junge Leute, seltsam abseits davon ein Kinderräuber (Mickey Rourke), der Achtjährige an »gewisse Kreise« in der Stadt verkauft: In Summe sind die vier, fünf Einzelstränge, die den Film aufzuspannen versuchen, zu schmal und zu lose miteinander verknüpft, um daraus ein ernsthaftes Porträt entstehen zu lassen. Der Nihilismus der Jugendclique hat wenig Chique, obwohl nicht wenige erotische Szenen an Werbeaufnahmen von Dolce & Gabbana erinnern. Auch die Auftritte von Kim Bassinger oder Winona Ryder fetten das glatt wirkende US-Generationen-Porträt der Ronald Reagan-Ära nicht wirklich auf.

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