Das Hauptproblem dieses interkulturellen Musikdialogs: er klingt trostlos. Dabei wäre das Soundkonzept Elektronica meets Field Recordings durchaus überzeugend.
Der Hamburger Sven Kacirek war im Rahmen einer ausführlichen Reise in den traditionelleren Ecken Kenias und hat dort Field Recordings gesammelt, von denen er 14 Aufnahmen, jede mit einer eigenen Geschichte, ausführlich aufgeschlüsselt in einem hübschen Booklet, in einem deutschen Studio weiterverarbeitet hat. Erst diese tauchen die Field Recordings in ein gedämpftes Licht. Anfangs bezaubert das Zusammenspiel von vorsichtiger Percussion, Samples und elektronischem Gezirpe noch, doch schon bald sieht man die Welt nur noch wie durch Mattglas. Selbst ein steifes Technotrio wie Brand Brauer Frick bekommt seinen Arsch ab und an in Bewegung. Sven Kacirek andererseits bekommt seine Augen vom eigenen Bauchnabel nicht mehr los. Die musikalischen Themen sind kleine, vorsichtige Spritzer, feinsinnige Ahnungen von echten Melodien, ergeben sich oft aus dem Ineinandergreifen der Instrumente, allzu wilde Sounds werden von einem Vibraphon abgefedert. Es ist, als würde eine Wolke aus Melancholie über diesen Tracks hängen. Dabei funktioniert die Melange aus Originalaufnahmen und Studionachbearbeitung als Soundkonzept noch überraschend gut, auf die ganze Strecke fehlt dem Album eher der Variantenreichtum.