Sheds 50Weapons-Debüt wird getragen von fast grenzenlosem Selbstvertrauen und bringt zwar viel Beton/Techno, aber mindestens genauso viel Herz/Blut mit sich.
Nur vier Wochen Zeit nahm sich René Pawlowitz alias Shed, um an seinem neuen Album zu arbeiten, vier sehr intensive Wochen, wie man hört. Über die Jahre ist er dazu übergegangen, Alben stets innerhalb eines kurzen Zeitraumes zu produzieren und nicht über Monate, wenn nicht sogar Jahre, Tracks anzuhäufen. Auf "The Killer" scheint jeder Track ein Teil des Ganzen.
Auf dem Cover prangt eine große Membran, darunter schlicht der Albumtitel – der Name ist Programm. Schön, wenn jemand selbst so viel Selbstvertrauen hat und sagt wie es ist: das Album ist der Killer.
Der Schuh sitzt … so wie der kollossale Bass ungefähr in die Magengegend trifft. Und sehr passend auch der Labelwechsel, weg von Ostgut Ton, hin zu 50 Weapons. Mit dem Bunker-Image von Berghain und Ostgut hat sich Shed nie so richtig wohlgefühlt und das, obwohl sein Sound seit jeher genau in diese Kerbe schlägt. Doch das ist jetzt anders, bei 50 Weapons gibt es wieder geradlinigen, wenn auch Dub-infizierten, Techno. Kompromisse schließt er selten, sind doch die Vorstellungen seines Sounds sehr gezielt und folgen klar einem Ziel.
Shed versteht es, zwar die Techno-Dampfwalze von der Leine zu lassen, aber auch in den richtigen Momenten wieder den Fuß vom Gas zu nehmen und den Hörer kurz durchatmen zu lassen. Dieses Zusammenspiel aus hartem Betonsound und weichen Intermezzos, lässt „The Killer“ zwar druckvoll, jedoch nie erdrückend erschallen, und ja fast schon Felswände beben.