Retro, analog und vintage sind die Konstanten der heutigen Soul-Szene. Die Kings Go Forth drehen sich wieder mit 45 Umdrehungen.
Ein hochexplosives Gemisch aus hektischen Breakbeats und ungestümer Percussion brandet auf die Ohrmuschel zu und wir fühlen uns in die Zeit eines Curtis Mayfield zurückgesetzt. Die Rede ist von „One Day“, dem Opener des Debütalbums von Kings Go Forth, einem Soul-Kollektiv aus Milwaukee. Bereits mit einer Handvoll 7-Zöller machten die Jungs vom Michigan-See auf sich hellhörig und landeten in der Playlist von DJ Shadow. Ihr Erstling „The Outsiders Are Back“ darf als Kampfansage an billige Motown-70ies-sonstwas Kopien verstanden werden: Taue post-Shaft-Gitarrenriffs und eine exzellente Bläsersektion lassen den Geist von Chicago und Philadelphia wieder aufleben. Gegründet wurde die Kombo 2004 von Andy Noble und Black Wolf, der schon vor 30 Jahren sein Falsett zu Liebe, Schmerz und Hoffnung säuselte. Typische Soul-Topoi einer Band, die ihre stilistischen Ahnen in den Impressions oder den Chi-Lites wiederfinden würde.