Man braucht ja nicht erst die neue Spex („Platte der Ausgabe“), um zu erkennen, dass man hier einen Koh-I-Noor aus all dem Mixtape-Geröll gesiebt hat. Jeder Wurstverkäufer hat heute seinen Mix auf einem Server stehen, im DJ-Bereich sind Mixe die topaktuell zu haltende Visitenkarte. Mixtapes leiden deshalb wahlweise an zu viel stilistischer Ambition, zu viel […]
Man braucht ja nicht erst die neue Spex („Platte der Ausgabe“), um zu erkennen, dass man hier einen Koh-I-Noor aus all dem Mixtape-Geröll gesiebt hat. Jeder Wurstverkäufer hat heute seinen Mix auf einem Server stehen, im DJ-Bereich sind Mixe die topaktuell zu haltende Visitenkarte. Mixtapes leiden deshalb wahlweise an zu viel stilistischer Ambition, zu viel Hits, zu viel oberschlauem Spezialistentum, zu wenig Gespür für die Einsatzorte (nämlich nicht im Club, dort mixt man ja selbst) oder einfach Langatmigkeit. Das alles hält sich auf den „Tapes“ der New Yorker Discopunker The Rapture fast schon unheimlich harmonisch die Waage. Ohne prätentiös oder überladen zu sein, führen The Rapture durch die Jahrzehnte und ihre Grooves. Eine solch herzliche Ode an die Clubkultur, vor allem an ihre Fähigkeit zur Euphorie, hat seit Jahren kein DJ mehr geschrieben, pardon, gemixt. Vier Rock-Typen aus der Stadt von Club-Legenden wie der Paradise Garage, The Loft, Roxy und Studio 54 zeigen, dass ein Mixtape eine ganze Weltanschauung ausdrücken kann. Danke.