Schräge Soundelemente statt schnörkellosem Folk: The Magic Numbers haben sich weiterentwickelt – und das klingt magisch.
Nach den ersten beiden Alben und anschließendem Getoure hatten die beiden gewichtigen Geschwisterpaare erst einmal jeder sein eigenes Süppchen gekocht. Für „The Runaway“ haben sich die Stodarts und die Gannons aber wieder zusammengefunden und einen namhaften Produzenten mit ins Boot geholt: Valgeir Sigurdsson, sonst eifrig am Werkeln mit Björk oder Bonnie Prince Billy. Mit ihm warf die Band vertraute Routinen über den Haufen und veredelte den altbewährten Gitarrenfolk mit Elektronischem und Verspieltem. Der gewohnte Mix aus klassischem Folk und Sixties-Pop mit sonnigen Westcoast-Einflüssen klingt aber nach wie vor durch. Das Ergebnis ist eine opulente, aber niemals überladen klingende Soundtrack-Maschine, die nicht geizt mit herzerwärmenden Melodiebögen und federleichten Streicherarrangements.