Aus Samples gebastelter, melancholischer Instrumental/Downtempo-Hip Hop-Sound mit leichter Schlagseite Richtung psychedelischem Folk.
Wie schon weitaus bekanntere und vom Ansatz sehr ähnlich arbeitende Kollegen wie RJD2 und DJ Shadow hat sich auch der Brite Second Class Citizen tiefer mit jenen Stilen beschäftigt, die er ursprünglich wohl nur als Samplequelle für seinen Instrumental-/Abstract-Hip Hop genutzt hat. Anders als die beiden Genretitanen arbeitet er auf diesem, seinem zweiten Album, zwar – bis auf eine Ausnahme – nicht an "richtigen" Songs, aber auch ihm dürfte die Formel "Drumloopvariationen mit neu kombinierten und übereinandergeschichteten Samples aus dem Second Hand Plattenladen" inzwischen zu wenig geworden sein.
Was er als Ausgangsmaterial aus diversen staubigen Kisten herausbefördert hat, hat die Produktion tiefgehender inspiriert und zu ausgefeilten Arrangements geführt, die zeitweise in Richtung psychedelischem Folk abdriften. Revolutionen finden hier trotzdem keine statt. Der Effekteinsatz bleibt dezent, Samples werden konventionell eingesetzt, statt die nahe gelegenen Felder des experimentellen Mikrosamplings zu betreten. Der Sound bleibt den 60ern und 70ern verhaftet – warm, ein bisschen dreckig, verwaschen. Zwar wird er mit modernen Produktionshilfen subtil getuned und für heute gängige Hörgewohnheiten aufbereitet, aber er ist weit davon entfernt Clubanlagen in den Tiefen, Höhen oder möglichen Lautstärken an die Grenze zu treiben.
Trotz einiger Ausritte in nicht mehr so rhythmusbetonte Gefilde, beschreibt das oft benutzte Klischee "gut abgehangene Beats" sehr gut, was sich auf dem Großteil dieses Albums so abspielt. Die generelle Stimmung des Albums ist von sanfter Melancholie geprägt, die Grenze hin zu banaler, effektheischender Loungeuntermalung wird nie überschritten.