Die Liste der Vorlagen für dieses kanadische Dream Pop-Duo ist lang und schwer zu überbieten. Kein Wunder, dass Memoryhouse daran scheitern.
Das kennt man. Nicht irgendwoher und ungefähr und gut geklaut und schlau neu collagiert, sondern mit cirka sieben von neun Elementen genau so. Memoryhouse machen ganz offenbar Dream Pop: Kurze, sanft ausgestoßene Songtitel, schwere, kraftlos gesungene Texte, verhallte Synths, geschwungene Bässe, vertontes Seufzen. Stilecht dazu ist diese Erinnerungskiste mit Fotos gefüllt, die wohl via Hipstamatic-Objektiv geschossen wurden, auf denen verletzt dreinschauende Menschen und leere Lichtstimmungen vor alten Tapeten abhängen. Das alles wäre schon sehr ok so, wenn dabei ein Song wie „To The Lighthouse“ entsteht, gern auch in der Originalversion, ist aber sogar der eigenen Erschöpfung zu monoton, wenn sich wie auf „Sleep Patterns“ die Überraschungsmomente auf wenige Momente beschränkt. Ja, die Gegenwart ist gerade ein beschissener Ort, aber diese Alternative, dieses diffuse Anderswo ist auch nur ein Gefängnis seiner eigenen Einfallslosigkeit.