In Fünfhaus hängt ein junger Generalstabsoffizier vom Kronleuchter. Der zuständige Polizist, David Bronstein, mag nicht so recht an einen Selbstmord glauben.
Als er wenig später die Tochter eines Finanzbarons aus einer misslichen Lage befreit, nutzt dieser seine Verbindungen, um Bronstein einen Posten in der Mordkommission zuzuschanzen. Dessen Ermittlungen bringen schon bald pikante Details ans Licht, die nicht allen Beteiligten genehm sind, denn Homosexualität spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle, eine politische noch dazu. Andreas Pittler setzt seinen Kommissar Bronstein im vierten Teil der Krimiserie hinein in das historische Szenario von 1913, wo sich der Skandal zutrug, der 1955 von Franz Antel unter dem Titel »Spionage« mit Oskar Werner und Ewald Balser verfilmt wurde. So wie sich damals der Spionage-Thriller von vielen operettenhaften Kaiserfilmen abhob, hebt sich auch jetzt Pittlers Krimi wohltuend von anderen ab. Wie schon in den drei vorangegangenen Teilen erschafft der Historiker ein authentisches Umfeld, was den besonderen Reiz ausmacht und einiges an Wissensanhäufung ganz unbewusst mit sich bringt. Was mit Becketts erstem Satz aus »Malone stirbt« beginnt, endet mit dem letzten von »Warten auf Godot« und mit der Entwirrung eines bis zur letzten Seite spannenden Plots.