Es verwundert nicht weiter, dass Nneka gerade in Frankreich, aber auch Großbritannien deutlich mehr Hörer als ihrer Wohnsitzheimat Deutschland hat – haben in diesen Ländern doch postkoloniale Traditionen wesentlich stärker in den Mainstream gestrahlt.
Die gebürtige Nigerianerin Nneka bedient deutlich afrozentristische Inhalte. Oft hat das nur noch lose mit HipHop zu tun – Ska, Reggae, Dub, TripHop, aber auch afrikanische Genres deckt Nneka ebenso gekonnt ab. Das birgt nicht nur Crossover-Potenzial, sondern außerdem reichlich Befreiungslyrik. Und darüber sollte man sich gefälligst nicht lustig machen. Die Musik bewegt sich ebenso stark in erprobten Bahnen. Die drei CDs des bisherigen Schaffens werden gerade deswegen ihr sozial-utopisch denkendes Publikum finden.