Lakonische Kirmesmusik, die nicht allzu weit weg ist von dem, was als Untermalung diverser Teenie-Saufsendungen im Privat-TV läuft. Trotzdem lustig.
Nachdem ihre frühere Plattenfirma Louisville Anfang des Jahres pleite ging, schuf sich das Jeans Team mit Alkomerz eine neue Plattform. Zwischen der aktuellen, selbstreleasten Vinyl-Maxi-Single und ihrem letzten Album „Kopf auf“ liegen vier Jahre – und Welten: Was damals noch Elektro-Ballade mit gesellschaftskritischem Anspruch war, ist zu Phrasendrescherei mit eingängigen Disco-Beats geronnen. Die Arrangements sind minimalistischer, das Verschrobene und Experimentelle blitzt aber deutlich durch: „Totes Kino“ ist eine DAF-Reminiszenz aus reduziertem Elektro und Repetitionsschleifen, „Cocktailständer” erzählt im Telegrammstil von den Abgründen einer Partynacht: „Ich bin zwar nur dein Cocktailständer, aber ich bin dankbar, dass ich hier sein darf“. Die obligatorischen Remixe liefern den Soundtrack für die Afterhour danach. Minimale Texte mit humoristischem Anstrich und ordentlich Drive also. Maximal.