Der Fantasy-Autor Rolf Clostermann versucht sich mit »Truksvalin« an einer deutschen Version der »Herr der Ringe«-Trilogie.
Im ersten Band »Der Weg« treffen Probleme der Gegenwart auf die naturverbundene Weltsicht der Kennin. Das Zwergenvolk lebte bisher unbemerkt unter den Menschen, doch der Fortschritt ist unaufhaltsam und die Natur muss diesem weichen. So auch der Kenninhügel, der wegen eines Straßenbaus abgetragen werden soll. Der Verlust ihrer Heimat zwingt die Zwerge, nach Truksvalin zu flüchten, dem Herkunftsland ihres Geschlechts und Wohnsitz des mächtigen Albenherrschers Ferroderich. Ein gefahrenvolles Abenteuer beginnt, das in der Entscheidungsschlacht am Armanagh seinen Höhepunkt findet.
Die Geschichte spielt zwar in der Gegenwart, doch durch die Erzählungen des Kennins Filibus wird der Leser in eine sagenumwobene Vergangenheit entführt, die sich Motiven und Figuren aus der nordischen Göttersaga und der Nibelungen bedient. Auch die Parallelen zu J.R. Tolkiens »Herr der Ringe« sind unleugbar. Neben dem Märchen- und Sagengestus versucht Clostermann eine etwas holprig formulierte Kritik an der modernen Gesellschaft anzubringen, die verlernt hat, im Einklang mit der Natur zu leben. Dennoch eine nette Lektüre für Leser, die sich gerne in fantastische Welten entführen lassen oder ein Faible für Sagenhaftes haben.