Nach dem subversiven Roman „Macht und Rebel“ verstrickt das norwegische Enfant terrible im Abschluss seiner skandinavischen Misanthropie-Trilogie jede herkömmliche Moral in ihr Antonym.
„Deathbox“, ein Online-Slashergame, steht im Mittelpunkt des soziopathischen Reigens, und Tote wird es am Ende auch reale geben. Zuvor erleben wir Homer Simpsons frühpensionierte Stimme im Rollstuhl, einen nigerianischen Starschauspieler, der ein Schwein niedermetzelt und oraltabaksüchtige Zwillinge, die Falschgeld verprassen. Letztere sind Ausgeburt des körperobsessiven Spielentwicklers Slaktus und der afro-skandinavischen Anarchistin Lucy, die erzählt. Faldbakken verknüpft in einem dialogreich grotesken Storytelling unangenehm luzide Gewalt- und Penetrationsessays mit provokativen Schilderungen von Totaleskapismus, die gleichwohl schwärzesten Humor aufweisen.