Vanished

In der Wüste zur Oase gefunden: Ghost Box Orchestra machten trockenen Psych-Rock. Auf ihrer neuen Platte gibt es die volle Dröhnung.

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Als vor drei Jahren „The Only Light On“ heraus kam, hätte man annehmen können – insofern man von der selbst produzierten Scheibe erfuhr – dies sei der neuste Streich einer weiteren Supergroup. Tatsächlich sind Ghost Box Orchestra bis dahin niemals außerhalb der reichen Psych-Rock-Szene Bostons zu hören gewesen. Ihr Sound ist Hardcore-Meditation: eine Endlosschleife Steine-rollender Rock-Epen.

Ihre Neue, „Vanished“, bricht auf in den Space-Rock und ist eine beachtliche Weiterentwicklung. Sie ist härter, rhythmisch komplizierter und voller und dabei noch sofort eingängig – auf dem selben Wege wie der Erstling: in dem ein organisch rollender Rhythmus dich packt und auf ungerader Acht nicht mehr aus der Spirale fallen lässt; indem Splash-Becken und Bassdrum dein Herz hoch und tief springen lassen; indem ein murmelnder Basslauf Sehnsucht auf Harmonie macht, die – anders als auf dem Vorgänger – erfüllt wird. Verhallte Riffs und geisterhafte Chöre werden von jazzigen Drums über ein Crescendo in die Wall of Sound á la Mogwai geführt – die volle Post-Rock-Sättigung also.

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