Verblendung

Was diesen Krimi auszeichnet, ist seine Klugheit in Fragen von Ethik und Recht sowie seine Gelassenheit, wenn im konsequenten Weiterspinnen dieser Fragen die Geschichte mittendrin ihre Erzählperspektive wechselt. Mikael Blomkvist, Aufdeckungsjournalist bei einer linken Stockholmer Zeitung, erhält eines Tages den privaten Auftrag eines alternden Großindustriellen, im Kreis dessen faschistischer Familie nach dem Schuldigen im Jahrzehnte zurückliegenden Fall um das Verschwinden seiner Enkelin zu suchen.

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Als Blomkvist dabei an die (legalen) Grenzen seiner Möglichkeiten stößt, taucht die junge Punkerin und Computerspezialistin Lisbeth Salander auf und sehr schnell klar wird, dass /political correctness/ nicht zu ihren Arbeitsmethoden gehört. Neben schlagkräftigem Durchsetzungsvermögen ist es vor allem ihr eigenwilliger Sinn für Recht und Gerechtigkeit, durch den das Krimigenre um eine atemberaubende Heldin reicher wird. Davon überzeugen konnte sich bereits die millionenfache Leserschaft der „Millenium“-Trilogie, auf deren erstem Teil „Verblendung“ (im Original: „Männer, die Frauen hassen“) beruht. Autor Stieg Larsson, selbst jahrelang als Journalist gegen Rassismus und Rechtsextremismus aktiv, hat es mit dieser Mischung aus Thriller und Politkritik geschafft, in zahlreichen europäischen Ländern die Bestsellerlisten anzuführen – von den Verfilmungen der drei Krimiteile wird ähnlicher Erfolg erwartet.

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