„Super fun“ verspricht der neueste Tigerbeat-6-Release in ungenierter Eigenwerbung. Erklärte Mitglieder der Anti-Spaß-Fraktion, die es vorziehen, im Trüben zu fischen, und bewegungsunfreudige Partygänger sollten daher lieber weghören. Wenngleich sich Miguel Depedro alias Kid 606 in Interviews vehement davon distanziert, dass die Veröffentlichungen seines Labels immer wieder mit Humor in Verbindung gebracht werden. Denn erstens meinen […]
„Super fun“ verspricht der neueste Tigerbeat-6-Release in ungenierter Eigenwerbung. Erklärte Mitglieder der Anti-Spaß-Fraktion, die es vorziehen, im Trüben zu fischen, und bewegungsunfreudige Partygänger sollten daher lieber weghören. Wenngleich sich Miguel Depedro alias Kid 606 in Interviews vehement davon distanziert, dass die Veröffentlichungen seines Labels immer wieder mit Humor in Verbindung gebracht werden. Denn erstens meinen es die verlegten Acts und Kid 606 selbst sehr ernst – auch mit dem untergründigen Humor – und zweitens decken sie mitunter ein recht weites Spektrum an anderen Stimmungen ab.
So geht auch das Gefühlsbarometer auf der aktuellen Compilation achterbahnmäßig auf und ab. Immerhin soll sich beim geneigten Zuhörer und Mitwipper wie bei dem im Titel der vorliegenden Compilation angesprochenen Spiel alles Mögliche einstellen – nur keine Langeweile. Deshalb schöpfen dDamage, Boy from Brazil, White Williams, Kid 606, Knifehandchop und Österreichs smarter Export GD Luxxe a.k.a. Gerhard Potuznik aus dem Vollen der fabelhaften Welt des elektronischen Experimentierens, packen ihre Laserpistolen aus und schenken uns munter ein: feine und wirklich schöne Indietronic, kübelweise Rock, Rave, einfühlsame Psychedelic, krude Beats und flotte Takte, die von einem hysterischen Phones-Remix und einer die Herzschlagfrequenz steigernden Gabber-Taliban-Ohrenschraube gekrönt werden. Nicht jeder abgefeuerte Track trifft auch sofort in Mark und Tanzbein, aber es geht meist schnell und sehr lustig zu, macht tatsächlich Spaß und ist für die Party allein daheim bestens geeignet.