In den besseren Momenten eine sinnvolle Verbindung von Afro-Indie und Blog House. In den anderen Momenten seltsame, an einem Atoll versunkene Super Mario-Musik.
Es gibt sie noch: jene Bandnamen, die ein Image vermitteln, die zu einer Musik passen, die Assoziationen wachrufen; und eigentlich ist das heute zunehmend schwierig, wo doch die griffigsten und besten Namen alle schon von anderen Acts verwendet wurden. Nun, Tanlines gehört sicher nicht zu den griffigsten Bandnamen aller Zeiten. So eine Begriffsflickerei klingt eher nach einer dieser flüchtigen Eintags-Kollaborationen aus einem der Kreativbezirke der westlichen Welt, einer Idee für zwei Konzerte und siebzehn aufgeregte Tweets; aber auch – und das will man einfach nicht – gleichzeitig nach Limbo-Dance, Selbstbräuner und verbrannter Haut. Nun, der Name stand recht bald auf einem der bisher zehn Kitsuné-Sampler drauf, der Track überzeugte sogar, da blieb der Name wohl hängen. Jetzt haben Eric Emm und Jesse Cohen als Tanlines ein komplettes Album mit ganzen sieben Remixes veröffentlicht. Doch irgendwie scheint das Projekt nie über diese vorläufige, flüchtige Stimmung hinaus gekommen zu sein. Das Duo aus Brooklyn mischt tropische Perkussion, Synthlines, unverzerrte Gitarren und irgendwie okaye Gesangslinien. In einem DJ-Mix kann diese Mischung eine sehr willkommene Abwechslung sein, für mehr als eine EP davon, fehlen dann aber die Ideen, die Vielfalt, die Melodien, die Brüche, die Andockpunkte.