Die Chemnitzer setzen ihren Ritt durch das Spannungsfeld von Americana, Country und Blues unbeirrt fort. Aller Geografie zum Trotz.
Schon paradox, dass die sieben Steppencowboys ausgerechnet im östlichen Teil Deutschlands beheimatet sind, vermutet man ihren musikalischen Ursprung doch vielmehr irgendwo im Wilden Westen. Aber immerhin der Name stammt aus jener Gegend: Calaveras heißen die Skelette aus Pappmaché, die am Diá de Muertos in Mexiko aufgestellt werden, um der Toten zu gedenken. Ein passender Name für eine Band, die sich den düsteren Klängen des Folks verschrieben hat. Dem wird „Water High“ auch gerecht: Mit dem entsprechenden Instrumentarium aus Westerngitarren, gedämpfter Percussion und Mariachi-Trompete kreiert das Album eine melancholische Atmosphäre, die sich zwischen den bedrückend sorgenschweren Stücken von Nick Cave und den Soundtracks bleihaltiger Italo-Western bewegt. Richtig trübsinnig wird es trotzdem nicht: Country-Stücke wie „Six Shells“ verleihen dem Album mit jazziger Trompete und munterem Pfeifen einen lässigen Anstrich, „The Ripper“ fügt dem Album durch seine Latin-Elemente eine reizvolle Note hinzu. Die Atmosphäre stimmt, und selbst wenn man früher oder später an der Monotonie der emotionslosen Stimme Sebastian Manschs verzweifeln sollte: Das Album hinterlässt mit seiner vielseitigen Instrumentierung einen bleibenden Eindruck!