Politischer Folk, der frei von Hippietum bleibt, dessen Ziel aber unklar ist: Die Gehörmembran ist es zumindest nicht unbedingt.
„We The Common“ ist das dritte Album der amerikanischen Truppe Thao & The Get Down Stay Down rund um die Frontfrau Thao Nguyen. Zusammengetan hat man sich ursprünglich in Virginia, nun ist man in San Francisco beheimatet. John Congleton (The Walkmen/ St. Vincent/ Something For Kate) zeichnet für das Album als Produzent verantwortlich, aufgenommen wurde es in den Tiny Telephone Studios (San Francisco) und im Elmwood Studio (Dallas). Auf dem Album enthalten ist auch ein Duett mit Joanna Newsom („Kindness Be Conceived“).
„We The Common“ vereint einen Mix aus Indie Rock, Folk und inbrünstigen Rhythmen. Setzte sich Nguyen in früheren Texten mit Bienen und Hinterhöfen auseinander, stehen nun Grenzen und Protest im Zentrum: „All they wanted was a villain, a villain. And all they had was me“, heißt es im Titeltrack. Das ist Ausdruck eines gewissen Gutmenschentums, das sich Thao auf die Agenda geschrieben hat: „It is about wanting to be better and closer to people“, sagt sie selbst über das Album.
Zu politisch wird es allerdings nie: Die Balance zwischen Verspieltem und Politischem wird gehalten. Fröhlich Überspanntes wie in der Kinderliederzeit von Thao & The Get Down Stay Down ist aber die Ausnahme: Fast schon bedächtig treibt das Album dahin. Die Monotonie, die dabei zeitweise aufkommt, durchbrechen Lieder wie „The Feeling Kind“ oder „Age of Ice“.