Nachdem in unseren Breiten die Migration aus Afrika noch nicht so umfangreich wie etwa in Frankreich und England angekommen ist, dürfte dieses blinde Ehepaar aus Mali hier am ehesten als Partner von Herbert Grönemeyers WM-Song 2006 bekannt sein. Anderswo wurde ihr Musik-Hybrid aufmerksamer verfolgt. Kollaborationen mit Manu Chao, M und den Scissor Sisters zeigen, dass […]
Nachdem in unseren Breiten die Migration aus Afrika noch nicht so umfangreich wie etwa in Frankreich und England angekommen ist, dürfte dieses blinde Ehepaar aus Mali hier am ehesten als Partner von Herbert Grönemeyers WM-Song 2006 bekannt sein. Anderswo wurde ihr Musik-Hybrid aufmerksamer verfolgt. Kollaborationen mit Manu Chao, M und den Scissor Sisters zeigen, dass mit „Welcome To Mali“ kein reiner Weltmusik-Export global abgefeiert wird. Damon Albarn schnitzte aus dem Eröffnungssong „Sabali“ einen unaufhaltsamen Eisbrecher und vervielfachte die mediale Resonanz. Denn Amadou & Mariam passen auch lose in das Guckfenster globalen Pops, der die eingefahrenen Schablonen gerader Rhythmen und zu eng sitzender Klamotten verlassen will. Im Nachhinein könnte sich zwar herausstellen, dass man speziell bei diesem Album vom Gefühl der neu errungenen Weltoffenheit zu begeistert war – bevor AHS-Lehrer und Kiffer-WGs das Album für sich entdecken, sollte man Amadou & Mariam noch ein paar Wochen auf dem eigenen mobilen Abspielgerät willkommen heißen.