Dröhnender, verzerrter, krachig-dichter Industrial-Noise-Hip Hop mit wütenden Reimen drüber. Könnte eine Dälek-Platte sein.
Wenn man hier ohne Informationen nur kurz reinhören würde, könnte man die LP für eine neue Dälek-Platte halten. Ist dieselbe Spielwiese und muss in dieser relativ kleinen Nische zwangsläufig als Referenz herhalten. Oktopus, der Producer von Dälek ist auch der Hauptverantwortliche für den instrumentalen Part und tut das was er wohl am besten kann. Sachen anzerren und – in Hip Hop-Arrangements eingesperrt – übereinanderschichten.
Die mit unterdrückter Wut und in einem ähnlichen Stil wie von Mc Dälek vorgetragenen Raps stammen von Alexei „Crescent Moon“ Casselle, den einschlägige Afficionados von der geistesverwandten, aber bei weitem weniger lärmsüchtigen Band Kill The Vultures kennen könnten. Dazu gesellen sich dann noch die beiden Instrumentalisten Jean Michel „Mitch“ Pires (NLF3, The Married Monk) und Chris Cole (Manyfingers). Was die beiden zu den an ihrer eigenen Üppigkeit ohnehin schwer tragenden Arrangements noch hinzufügen, ist bei der alles umhüllenden Dominanz von Oktopus` Soundwänden manchmal nicht so leicht zu erraten. Im Promozettel ist die Rede von zwei Live-Schlagzeugen. Und für die musste natürlich doch ein bisschen Platz geschaffen werden.
Dieser zusätzliche Input ist dann wohl auch für die Unterschiede zu Dälek verantwortlich. Die Arrangements sind etwas komplexer, dabei eine Spur aufgeräumter und haben nicht die gleiche, simpel-repetitive, doomige, raumfüllende Schwere von Dälek. Das Intensitätslevel ist aber ähnlich hoch.