Die Brit-Pop-Urgesteine krallen sich mit einer druckvoll geradlinigen Platte an den Erfolg vergangener Tage. Berühren werden sie damit kaum jemanden.
Als hätte man der ganzen Band einen doppelten Espresso intravenös verabreicht: So klingt der Rock’n‘Roll der Ur-Brit-Popper nach zwei Jahrzehnten Bandgeschichte. Natürlich bleibt die Gitarre der zentrale Bestandteil im Sounduniversum, dazu vorwärtspreschende satte Up-Tempo-Nummern und der unverkennbare Charlatans-Orgel-Sound. Das konsequente Kultivieren eines althergebrachten Sounds ist bei den neuen Songs also einmal mehr Programm. Das alles klingt nicht schlecht, aber doch zu belanglos, um eingängig zu sein: Die Lyrics sind nicht sonderlich ausgereift, bestehen zum Großteil aus Refrain, Melodien driften bereits während des Hörens davon. Lichtblick ist „Trust In Desire”. Hier ist den Charlatans eine bezaubernde kleine Ballade in all dem eintönigen Gerumpel gelungen.