Er schreit vielleicht ein bisschen zu viel. Das geht irgendwann böse auf die Stimmbänder. Sonst aber bekommen Howler das tadellos hin, nach Sheffield des Jahres 1986 zu klingen.
Entsprechend lautet die Legende auch, dass sich Howler aus Langeweile gegründet haben. Das äußerst sich in lässig, beiläufig getragenen Frisuren, einer Produktion als hätte die Band im Studio nur auf dem Biergetränkten Teppich geschlafen, einem Sound aus Beton, Flanell und Feinpartikeln, schludrigen Melodien und viel Liebe, die im Herzen von Sänger Jordan Gatesmith wohnt. Der sieht nebenbei aus wie der junge Thurston Moore. Oder Julian Casablancas, mit dem ihn schon Pitchfork ausführlich verglichen hat. Mit beiden verbindet Howler etwas. Aber sie machen natürlich nichts neu. Sie sind aus demselben, schnell brennenden Stoff gemacht wie die Libertines, Wavves oder die Cloud Nothings. Sie singen auch nicht wirklich über andere Dinge. Ihr zweites Album taugt weder dazu eine Geschichte zu erzählen, noch dazu ein paar Zeichen der Zeit zu diagnostizieren. Es sind zehn schnelle Songs, krachig und gut, wie ein verlockendes Date, mehr auch nicht.