„Xoth!“ ist die originelle Satire der Grazer Künstlerin Anna-Maria Jung auf die Horror-Literatur von H.P.Lovecraft, die einen bereits beim ersten Aufschlagen mit wunderschön leuchtenden Bildern einnimmt.
Klar und flüssig lesbar, beeindruckt auch der plastische Zeichenstil durch eine humorvolle Bildsprache und äußerst gelungene Farbgebung. Das Vorwort ist eine kompetente Einführung in das Horror-Universum von H.P.Lovecraft. Doch bereits nach den ersten Seiten des Comic wird deutlich, dass hier mit den Versatzstücken aus Lovecrafts Erzählungen ein sehr buntes Spiel getrieben wird und problematische Seiten Lovecrafts – wie der ihm immer wieder unterstellte Rassismus – bewusst konterkariert werden. Lovecrafts Horror wird hier in einer lieblichen Miniaturvariante wiedergegeben und zwar so, dass „Xoth!“ eher in die Sparte Comedy-Fairy-Tale fällt.
Die Geschichte: Der schüchterne Teenager Jacop wird unversehens aus seiner Welt aus Langeweile, ersten Erfahrungen mit Alkohol und sexfreien Abenden gerissen und durch einen Dimensionsspalt in die „unaussprechliche“ Stadt Xoth entführt. Jacop wird schlagartig zum verehrten Idol eines Stammes von Fischmännchen. Diese sind Mitglieder des Ordus Humanus, eines menschenverehrenden Geheimkults, dessen Führer Dada Dagon seine Machtinteressen mit Hilfe des Kults durchsetzen und vor allen Dingen den Einfluss Cthulhus, momentaner Herrscher Xoths, eindämmen will. Als die kleinen Fischmännchen jedoch die Absicht zeigen – der Rassenvermischungsangst Lovecrafts zum Trotz? – ihr geliebtes Idol zu penetrieren, flüchtet Jacop in die ihm unbekannte Stadt. Die Fischmännchen verfolgen ihn und auch Cthulhu schickt seine Meuchelmörder, um den „Menschling“ um die Ecke zu bringen. Als durchschnittlicher Teenager ist man in so einer Situation normalerweise verloren – wäre da nicht Yen 995, das sympathische Ziegenmädchen mit guten Kontakten in Xoth …