Ein neuer Stern im Berliner Betonuntergrund, Subjected formuliert seine Version des steinharten Techno so punktgenau wie es seit Jahren niemandem gelungen ist.
Subjected ist ein Phänomen, ein unbekanntes Phänomen. Informationen gibt es zu dem Berliner und seinem Label Vault Series so gut wie keine, einige reduzierte schwarz-weiß Fotos und die Doktrin „what are letters, signs and words, when the records and the productions speak their own language“ zeigen nur zu deutlich, worum es geht. Auf den wenigen, in den Weiten des Internets, kursierenden Fotos gibt es stillgelegte Fabriken und Industrial-Chic, statt Hochglanz-Nachtleben und DJ-Glamour.
Doch nun zum Wichtigsten, dem Sound. Harter, kaltschnäuziger Techno, Marke Berghain/Ostgut Ton, Tresor bzw. Len Fakis altem Podium-Label, schnalzt Subjected in knapp einer Stunde aus den Boxen, durch Mark und Knochen bohren sich die zehn Tracks auf seinem LP-Debüt „Zero“. Getragen von Euphorieschüben gräbt sich Subjected durch den betonharten Untergrund der deutschen Hauptstadt, dort ist es staubtrocken – Schweiß, Scheinwerferflackern und stampfende Füße dominieren.
Schon lange brachte kein Artist diese Form des Eskapismus so punktgenau auf Platte, wo einst Marcel Dettmann, Ben Klock und eingangs erwähnter Len Faki die Opinionleader einer ganzen Producer/DJ-Generation waren, spielt sich Subjected aus dem Nirgendwo in ebendiese Rolle.