Sinn City: Smart Mobility

Er ist inzwischen bis zu 18 Meter lang, hat 1.700 Likes auf Facebook, knapp so viele Gegenstimmen, verbindet die Skodagasse mit dem Hauptbahnhof und ist rollendes Exempel für die Herausforderung von Mobilität in einer Großstadt. 13a, Busroute der Hassliebe.

ULTra Pod

Ein Urban Light Transit Pod kann man heute schon am Londoner Flughafen Heathrow erleben. ULTra ist eine Form des PRT (Personal Rapid Transport) und besteht aus automatisch gesteuerten Kapseln, welche in einem vordefinierten Netz Passagiere von A nach B bringen. Das ganze geschieht flexibel per Bestellsystem, ohne lästigen Fahrplan und unnötige Zwischenstops. Die in Heathrow vorgestellten ULTras sind aus Kostengründen noch »altmodisch« und bewegen sich mit Gummirädern auf der Fahrbahn fort.

Jede Kapsel steuert sich selbst in dem zentralen Netzwerk und kann so durch Sensoren flexibel auf ihre Umwelt reagieren. Damit die elektrisch betriebenen Kapseln nicht die Orientierung verlieren, bedarf es einer Art schmalen Bahnführung, die der Wiener Innenstadt nur mäßig zu Gesicht stehen würde. Die kleinen Flitzer können vier Personen bei einer maximalen Geschwindigkeit von 40 km/h transportieren, Rollstühle, Fahrräder oder Einkäufe finden darin ebenfalls Platz. Tatsächlich wäre man in den inneren Bezirken mit dem Rad kaum langsamer.

SkyTran

Hallo Nasa. Hallo Skytran. Hallo Zukunft. Reibungsfrei in eiförmigen Schüsseln 20 Meter über dem Boden dahinzuflitzen, Heureka! Die von der Nasa entwickelte Magnetschwebebahn SkyTran soll heuer noch in Tel Aviv in eine erste Testphase gehen. Per Smartphone wird ein Shuttle für bis zu zwei Personen zu einer ebenerdigen Station gerufen, von wo aus es mit 70 km/h ohne Zwischenstopp zum beliebigen Zielort geht. Der SkyTran gehört ebenfalls zu den Konzepten des Personal Rapid Transport. Höhenangst wurde dabei offensichtlich nur mäßig berücksichtigt, genauso wie enge, sich ständig windende Gassen. Die Frage, wie man die MaHü kreuzen könnte, wäre immerhin geklärt. Das Konzept scheint eher für Städte mit Schachbrettmuster oder geradlinigen Alleen ausgerichtet zu sein.

Land Airbus

Auch Audi setzt mit der Land Airbus-Initiative auf Höhe. Das Konzept ist an sich nicht neu. Um dem Straßenverkehr zu entfliehen, bewegt man sich darüber beziehungsweise darunter fort. Problematisch ist dabei jeweils die aufwendige Infrastruktur, um dies zu realisieren. Der Land Airbus soll nun diese Probleme lösen, als Bus auf Stelzen, welche mit Schienen am Straßenrand verbunden sind. Umgesetzt werden soll dieses Konzept in China. Auf zweispurigen Schienen verkehrt der Bus so ungehindert des darunter verlaufenden Verkehrs in 2,5–4,6 Metern Höhe. Seinen Saft holt er sich aus einem Stromnetz in den Leitplanken. Noch sitzt der Land Airbus in den Startlöchern und wartet auf Freigabe, für Wien ist diese eher unwahrscheinlich, da eine durchgehende mehrspurige Fahrbahn nur am Ring und Gürtel besteht, und da gibt’s bekanntermaßen ja schon U-Bahnen. Den 13a Land Airbus dürfte es nur mit viel Aufwand geben. Und da wissen wir ja, wie Wiener reagieren.

Ha:Mo

Harmonious Mobility, was auch sonst. Einen etwas realitätsnahen Ansatz bietet Toyota mit dem Gesamtkonzept Ha:Mo. Toyota geht dabei auf die Problematik der »last-mile« ein, nämlich die Distanz zwischen der Haltestelle und der gewünschten Destination. Eine App verknüpft hier in Zusammenarbeit mit der Stadt Grenoble den öffentlichen Verkehr mit Toyotas Carsharing Angebot Citélib. Die Stadt bietet die Infrastruktur, um die kleinen Flitzer ordnungsgemäß abzustellen und aufzuladen, Toyota vernetzt den Verkehr und bietet sowohl Usern als auch Providern wertvolle Echtzeit-Informationen zur Verkehrsanalyse.

Ob von Toyota oder einem anderen Anbieter sind Services wie Ha:Mo der logische nächste Schritt, in denen Citybikes, öffentliche Verkehrsmittel und Carsharing zu einem ganzheitlichen System zusammengeführt werden. Es ist mit relativ geringen Kosten für Umbauten und geringem Platzverbrauch auf öffentlichen Flächen verbunden. Die Agenda des 13a ist damit zwar nicht gelöst, das Konzept klingt wenig revolutionär und zukunftsweisend, aber immerhin würde der Lieblingshassbus der Wiener in kleinen Schritten verbessert werden.

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