/slash: Markus Keuschnigg im Interview

Good News vorab: das /slash Filmfestival wurde vorzeitig um einen Tag verlängert und endet somit heuer erst am 30. September. In einem Mailinterview gibt uns Festivaldirektor Markus Keuschnigg (Bild) einen kleinen Ausblick auf die diesjährige Ausgabe.

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Das /slash Filmfestival 2010 war ja ein voller Erfolg, wie hoch sind die Erwartungen für die 2. Auflage?

Gerade wenn man auf ein erfolgreiches erstes Jahr zurück blickt, werden die Überlegungen zur aktuellen Edition nicht einfacher. Als Programmverantwortlicher verwehre ich mich der "Größer! Schneller! Lauter"-Diktion und setze auch in diesem Jahr auf eine unorthodoxe, herausfordernde Mischung irgendwo zwischen Mainstream und Avantgarde, zwischen geschmeidigem und herausforderndem Genrekino.

Mit "The Road" als Eröffnungsfilm hat es verhandlungstechnisch letztes Jahr doch einige Schwierigkeiten gegeben. Habt Ihr daraus Konsequenzen gezogen? Auch was "größere" Filme betrifft?

Nein, denn solche Verhandlungen sind Teil des Geschäfts und zeigen einfach sehr deutlich, dass Film in den allermeisten Fällen in industriellen Zusammenhängen entsteht und demnach viele Parteien ein Mitspracherecht haben. Man muss mit der Zeit lernen, damit umzugehen, dass man einzelne Filme, die zwar fertig und in anderen Ländern sogar schon im Kino gelaufen sind, für uns nicht erreichbar sind. Entweder da es rechtliche Schwierigkeiten gibt oder da die Verleihfirma andere Ziele mit ihrem "Produkt" verfolgt. Selbstverständlich wird es beim /slash Filmfestival 2011 wieder große Produktionen, zum Teil auch mit Starbesetzung zu sehen geben. Aber das Universum des fantastischen Kinos ist so reichhaltig und vielgestaltig, dass ich mir eigentlich keine Sorgen mache, einmal ohne gute Filme dazustehen.

Mit "Attack the Block" fiel die Wahl heuer auf einen etwas weniger bekannten Eröffnungsfilm, als es "The Road" war. Glaubt Ihr eine adäquate Auswahl getroffen zu haben? Wie waren die ersten Reaktionen der Fans?

Dem Eröffnungsfilm kommt eine symbolische Bedeutung zu, da er alles umklammern soll, was das diesjährige Festival ausmacht. "Attack the Block" von Joe Cornish ist für uns eines der bemerkenswertesten Genrefilm-Debüts der letzten Jahre, vergleichbar vielleicht mit Neill Blomkamps "District 9". Eine perfekte Melange aus Monsterkino und Jugendfilm, formuliert als Spielbergianische Achterbahnfahrt mit sozialkritischem Unterboden.

Wir hoffen natürlich, dass die jeweilige Auswahl, und das betrifft nicht nur den Eröffnungsfilm, bei den Fans auf Resonanz stößt. Genauso hofft man aber auch, dass einige Filme überraschen und anecken. Denn wenn man immer allen alles Recht machen will, wenn man nur mehr mit einem möglichst breiten Publikum liebäugelt, dann verwandelt man sich schnell von einer populären in eine populistische Veranstaltung. Und das wollen wir nicht sein.

Mit welchen Highlights dürfen wir heuer noch rechnen? Wird es wieder einen Zombieflashmob oder etwas vergleichbares geben?

Zu viel soll an dieser Stelle natürlich noch nicht verraten werden. Nur so viel: es werden auch in diesem Jahr einige Untote durch die Wiener Einkaufsstraßen wandern. Auf unserer Website slashfilmfestival.com stellen wir regelmäßig neue Filme im Programm und neue Veranstaltungen vor. Und selbstverständlich freuen wir uns auch über Feedback.

/slash Filmfestival 2011

22. bis 30. September, Wiener Filmcasino

detaillierte Infos und Tickets auf

www.slashfilmfestival.com

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