Bei den Begriffen Graz und Herbst muss man unmittelbar an Elevate denken. Jedes Jahr startet gleichzeitig mit Schneeregen-Saison und den herabfallenden Blättern auch das Elevate im und um den Dom im Berg. So auch dieses Jahr, ein kleiner Rückblick.
Start: Tag 1
Der noch im Aufwachen befindliche Dom gab sich Anfangs noch ruhig und gemäßigt. Letherette lieferten mit ihrer Mischung aus Sprechgesang und Minimal-Beats auch den richtigen Soundtrack. Als man sich dann merklich der Peaktime näherte, wuchs das Publikum und damit die Stimmung.
Mosca brachte dann zu Beginn seines Sets eine Menge Hip Hop-Geschunkel, welches – auch aufgrund der Publikumsreaktion – anschließend in ein veritables Autotune-Massaker mündete. Doch der Londoner besann sich aber nach einiger Zeit, nahm die Zügel wieder selbst in die Hand und brachte die Crowd mittels technoidem UK-Bass und Dub-Spielerein zum Höhepunkt des Abends. Danach folgte mit Feelipa zwar noch eine gemütliche Disco-House Tanzstunde, die Luft war aber merklich draußen.
Pause: Skip – Tag 3
Am Freitag wurde man von einem dreidimensionalem Visualkonzept zwischen Bienenwabe und Amon Tobins Isam empfangen. Verantwortlich dafür zeigte sich das Kollektiv Project MOE II. Einige Meter weiter startete im Tunnel mit Redshape die Nacht in vollen Zügen. Der geheimnisvolle Deutsche brachte neben seiner stilsicheren roten Maske auch jede Menge rasante Clubtracks mit und hauchte der grauen Katakombe ein wenig Großstadtflair ein.
Wieder zurück im Dom steuerte die Nacht auf den Headliner des Abends zu, Kevin Martin aka The Bug, spielte zwischen absoluter Dunkelheit und überbordendem Strobo-Einsatz ein headlinerwürdiges Set aus Dub, Reggae und Rave bzw. alles was dazwischen noch reinpasst. Vocal-Unterstützung bekam er dabei von Daddy Freddy (stark) und Miss Red (schwach). Zeit dieses jahrzehnteübergreifende Mash-Up zu genießen blieb nicht, es stand wieder Locationwechsel an.
Wieder im Tunnel, befanden sich Skudge in den Startlöchern. Nach einer Reihe vielbeachteter Remixes und ihrem Debütalbum „Phantom“ brachten die beiden Schweden ihren Hände-hoch-Techno auch am Elevate perfekt zur Geltung. Raum und Zeit begannen allmählich zu verschwimmen und der Tunnel verwandelte sich nach und nach in einen Techno-Tempelgrotte. Danach, als wäre man noch nicht schon in den Genuss von genug Gutem gekommen, begann Dave Huismann mit seiner Arbeitsschicht. Dave Huismann, besser bekannt mit seinen beiden Projekten 2562 bzw. A Made Up Sound legte anfänglich eine Aphex Twin’sche Prüfungsviertelstunde ein, ehe er aber dann seinen Technoturbo startete und begann, sich donnernd und stampfend auf den Pfaden von The Advent zu wandeln.
Zum Abschluss wartete DJ Spinn noch mit einer guten Mischung aus Julio Bashmore, Addison Groove und anderem UK-Gedöns auf bzw. leicht überflüssigen Rap-Einlagen. So lieferte der aus Chicago stammende Morris Harper ein stimmiges Outro zu einem gelungenen Festivalabend.
Stop: Repeat 2013
Weitere Rückblicke auf Elevate 2012 gibt es hier: www.thegap.at/musik