Tante Ceccarelli hat mich zur Musik gebracht

Wanda sind immer noch die Band der Stunde. Fünf Monate nach Veröffentlichung ist "Amore" immer noch in den Top 40, mittlerweile endlich auch in den Top 10. Wir haben mit Sänger Marco Michael Wanda über alles geredet. Wirklich alles.

Wie notwendig findest du so eine Veranstaltung wie den Amadeus? Habt ihr irgendwann überlegt, nicht hinzugehen?

Wir finden es notwendig. Es war immer klar, dass wir hingehen. Das gehört dazu, ich finde so ein Preis ist wichtig für das Selbstvertrauen der Industrie und der Konsumenten. Ich würde mir wünschen, er hätte einen höheren Stellenwert. Dass es nicht immer so ist, dass die Deutschen auf uns herabschauen und sagen: "Wir haben unsere Grammys oder was auch immer, den Echo und all diese Dinge." Die haben ja fünf, sechs Verleihungen, die Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen haben. Da würde ich mir wünschen, dass wir über den Amadeus hinaus noch mehr solche Veranstaltungen haben, im ganzen kulturellen Sektor.

Am 17. April ist ja das große Fest zum Launch der Management-Agentur Redelsteiner im Gasometer. Wie ist es eigentlich für dich, nach deinem Idol, dem Nino aus Wien, zu spielen. Weil Nino veröffentlicht ja schon seit sieben Jahren am Label, und ihr habt erst ein Album …

Da muss ich zuerst sagen: Der Nino ist nicht mein Idol, sondern mittlerweile ein Freund. Ich glaub, Der Standard hat das mit dem Idol erfunden. Ich hab den Nino nie öffentlich als mein Idol bezeichnet. Er hat mir Mut gemacht, ohne dass ich ihn gekannt habe. Seit ich ihn kenne, macht er mir aus ganz anderen Gründen Mut, weil er einfach ein toller Mensch ist. Und mit ihm zu spielen, ist herrlich. Wir spielen sehr gerne mit ihm, weil beide Bands mittlerweile gut befreundet sind. Dadurch ist das jedes Mal ein Fest.

Und wie ist es jetzt, nach ihm zu spielen?

Wir haben schon drei-, viermal mit ihm gespielt, da waren wir vor ihm. Auch im Flex letzten Dezember. Wir haben das Gefühl, beide Bands bilden einen theaterartigen Reigen – da ist es schon fast wurscht, wer zuerst und wer danach spielt. Für uns ist das gar kein Problem. Ich glaub, für ihn auch nicht.

Also man kann eventuell damit rechnen, dass am 17. April gemeinsame Lieder gespielt werden?

Das kann sehr gut passieren.

Habt ihr eigentlich noch Zeit zu proben, wenn ihr dauernd spielt?

Wenig, aber wir sind jetzt so eine typische Showband, die Proben gar nicht mehr braucht. Jetzt spielen wir bald jeden Tag, das sind sozusagen öffentliche Proben.

Ich hab mir irgendwie nur wenig Fragen aufgeschrieben …

Naja, aber war eh viel. Und auch andere Fragen als sonst.

Wirklich?

Ja, normalerweise kommt immer: Wer ist der Thomas? Warum "Bologna"?

Ja, das sind einfach fiktive Figuren.

Genau.

Aber gibt’s am neuen Album wieder neue fiktive Figuren, mit denen man sich identifizieren kann?

Es gibt ein, zwei. Ich sag noch nicht, welche.

Aber die beiden Schwestern sind nicht fiktiv?

Oh doch, ich hab gar keine Schwestern.

Wie läuft’s mit der Wohnungssuche? Hat man ja auch mitbekommen. Das Leben wird öffentlich.

Haha, ja offensichtlich. Aber ich hab jetzt eine gefunden, der Bassist auch. Nur nützt es uns nichts, weil wir das ganze Jahr über weg sind.

Und auch immer gemeinsam. Also man kann sich jetzt die Wohnung nicht teilen.

Eigentlich könnte man sich nur eine mieten. Die Überlegung gab es schon. Aber wir würden uns zu kommunenartig vorkommen.

Ja, Panik haben am Anfang in Berlin gemeinsam gewohnt. Alle fünf sogar.

Das kann man machen, wenn man jünger ist und anspruchslos.

Ihr seid aber auch noch jung. Wie jung eigentlich? Das kriegt man auch nur schwer raus.

Der jüngste ist 24, der älteste 28. Mitte, Ende 20 kann man sagen.

Auf der nächsten Seite: die Schönheit der Arbeiterklasse-Beisl, Hansi Lang und die Anfänge

Bild(er) © Wanda: Florian Senekowitsch / Wolfgang Seehofer, Ort des Interviews: Dominik Oswald
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