The Callisto Protocol: Blutiger Kern

Blutige Nahkämpfe mit Zombies begeistern zu Beginn von »The Callisto Protocol«.

Screenshot aus dem Spiel »The Callisto Protocol«
© Striking Distance Studios

»The Callisto Protocol« hält sich nur sehr sehr kurz mit so etwas wie einer Geschichte oder Vorgeschichte auf und wird schon nach wenigen Minuten ruppig: Jacob Lee, ein Angestellter auf einem All-Frachtschiff kracht mit seinen Kollegen auf den Jupiter-Mond Callisto, der in erster Linie als Gefängnis genutzt wird. Dort wird er gefangen genommen – bekommt aber sehr schnell die Chance auszubrechen. Dazu verhilft ihm nur eben der Start einer Zombie-Epidemie im Gefängnis, die dessen Gemäuer ziemlich erschüttert.

Das Gefängnis in »The Callisto Protocol«.
»The Callisto Protocol« © Striking Distance Studios

Ab da geht es in erster Linie einfach darum, zu überleben, in dem man sich als Jacob gegen die Zombies zur Wehr setzt – und versucht aus dem Gefängnis zu fliehen. Die Kämpfe, die einen Großteil des Gameplays bestimmen, sind in erster Linie Nahkämpfe. Die Zombies versuchen Jacob zu fassen zu bekommen oder auf ihn einzuschlagen. Jacob nutzt diverses Werkzeug, um auf die Zombies einzuschlagen und diesen teilweise die Gliedmaßen abzutrennen. Später gibt es auch Schusswaffen, die allerdings nie wirklich wichtig werden.

»The Callisto Protocol« © Striking Distance Studios

Zu Beginn ist die Inszenierung von »The Callisto Protocol« mehr als Eindrucksvoll und die rohe Gewalt kann durchaus begeistern. Das hat eine Heftigkeit und Kraft, die relativ selten ist. Allerdings muss ebenso dazu gesagt werden, dass dieser Anfangsbegeisterung ziemlich wenig folgt. Jede Hoffnung auf eine Story verpufft ziemlich schnell, die Gewalt wird tendenziell etwas eintönig und die Kämpfe in erster Linie schwerer. Die Hoffnung, dass hier noch etwas kommt, wird während des Spiels laufend kleiner.

Keine Frage: »The Callisto Protocol« ist technisch und vor allem grafisch gelungen und die Intensität mit der der Horror im Gefängnis präsentiert wird, wirkt anfangs. Glen Schofield, der seit mehr als dreißig Jahren eine ganze Reihe Spiele entwickelt hat, ist in erster Linie bekannt für seine »Dead Space«-Reihe, die ab 2008 erschien. Auch diese hat Horror im Weltall inszeniert … und nicht zuletzt das Gewicht von Ausrüstung und Waffen und deren Wirkung eindrucksvoll in Szene gesetzt. Wer gehofft hat, dass »The Callisto Protocol« dort anschließt und vielleicht alles ein wenig besser macht, wird leider enttäuscht. »Dead Space« bekommt übrigens schon bald ein Remake. Bei seinem eigenen neuen Spiel hat sich Scofield nach Jahren, in denen er an »Call of Duty«-Entwicklungen beteiligt war, vielleicht etwas zu sehr auf die Technik, die Grafik und die Wirkung der rohen Gewalt konzentriert und Story und ein sich weiter entwickelndes Gameplay zu wenig beachtet.

Screenshot aus dem Spiel »The Callisto Protocol«
»The Callisto Protocol« © Striking Distance Studios

Wer sich vom Schwierigkeitsgrad nicht abschrecken lässt, bekommt hier aber ein sehr geradliniges Action-Spiel, dass manchen zwischendurch sicher mehr als Gelegen kommt.

»The Calisto Protocol« ist bereits für PS5, Xbox Series X|S und PC erschienen.

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